Der Platzbedarf unserer Enten

Ich habe bewusst dieses Kapitel ganz allgemein “Der Platzbedarf” genannt, da dies doch eine maßgebliche Rolle für das Wohlbefinden unserer befiederten Freunde bildet.

Zum Halten von Rotschulterenten ist immer eine ringsherum abgeschlossene Voliere notwendig. Allein schon die vielen Feinde aus der Luft machen einen geschlossene Voliere unbedingt notwendig.
Zum Einen brauchen unsere Tiere einen – an der Voliere angeschlossenen – möglichst zugfreien Winterstall, zum Anderen müssen wir uns im Klaren sein, das bei möglichen Tierseuchen, wie z. B. der Vogelgrippe eine allgemeine Stallpflicht ausgesprochen werden kann. Deshalb ist zusätzlich zur Voliere ein großzügiger, möglichst noch begehbarer Stall notwendig. Nicht zu vergessen, das wir unseren Tiere auch im Stall zumindest eine “Not-Schwimmgelegenheit” zur Verfügung stellen müssen.
Die “Volieren-Drahtbespannung” soll auch “Mäusesicher” sein, deshalb ist bei der Voliere immer eine wesentlich kleinere Maschenweite zu wählen als bei einer einfachen Umzäunung. Unsere Tiere können fliegen, und das sollen sie auch, dafür haben sie Flügel. Wenn unsere Voliere noch auf einem Ring – Betonfundament steht, hat selbst der Fuchs keine Möglichkeit diese zu untergraben und einzudringen. Wer auf “Nummer Sicher” gehen will, dem empfehle ich unter der Voliere – also in der Erde – auch eine Drahtbespannung mit verzinktem Volierendraht, welcher dann an den Rändern mit einbetoniert wird. So ist sicher gestellt, das auch wirklich keine Ratten, Wühlmäuse oder Maulwürfe “von unten” eindringen können.
Bei der Gestaltung unserer Voliere sind uns keine Grenzen gesetzt. Man sollte sich aber doch an einen wichtigen Grundsatz halten:
Unsere Voliere kann auch für die kleinste Entenrasse nie groß genug sein und sollte über eine große Schwimmgelegenheit sowie einem großen, möglichst begehbaren (Winter)-Stall verfügen. Der Auslauf für ein Paar Rotschulterenten sollte mindestens 6 m² betragen. Im Winterstall sollte mindestes 1m² für ein Entenpaar zur Verfügung stehen.
Das wichtigste Element: Wasser
Wasserziergeflügel ist ohne Wasser nicht Überlebensfähig. Somit ist es das wichtigste Element überhaupt. Über die Größe der Badegelegenheit gilt dasselbe wie bei der Voliere: Immer so groß wie möglich! Unsere Enten müssen immer die Möglichkeit haben, ihren Kopf vollständig in sauberes Wasser zu tauchen, da sie keine Tränendrüsen und keine Tränenkanäle haben, um die Augen zu befeuchten und so Verklebungen am Auge und Schnabel, der Nase sowie Augenkrankheiten vorzubeugen! Glück haben Personen, durch deren Grundstück ein Bach verläuft, diese haben sicher keine Probleme, die Schwimm- oder Badegelegenheit sauber zu halten. Aber wer hat dieses Glück?… wahrscheinlich nicht viele, deshalb müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen:
Definition aller Enten: “vorne frisst, hinten scheißt ;-)”
Enten fressen und sch…. – oder sagen wir lieber “koten” dazu – gleichzeitig, egal wohin: Ob ins eigene Nest, in die Futterschüsseln, ins bereitgestellte Trinkwasser, oder – am liebsten – ins Schwimmwasser. Durch ihre Exkremente überdüngen sie das Wasser. Als Folge verwandelt sich das Wasser bald in eine undurchsichtige, graugrüne Brühe. Wasserpflanzen, die nicht ausgegraben worden sind, gehen an Lichtmangel ein, Fische gehen an Sauerstoffmangel zugrunde. Und durch das ständige “Umherwatscheln” der Enten im Uferbereich, sowie das Graben nach Würmern und Schnecken werden die Feuchtzone und die Teichumgebung bald zum Schlammloch. Mein mühsam angelegter Teich, mit üppigen Schilf- und Pflanzenbewuchs, dichten Rasenflächen und kleinen Sträuchern sah nach 5 Monaten mit 17 Enten aus wie nach einer Schlammlawine.

Besser ist folgende Lösung:
Eine separate Schwimmgelegenheit wie etwa eine alte große Duschwanne oder eine eingegrabene Badewanne. Hat man diese Behältnisse noch an einem Abwasserkanal angeschlossen, können diese ohne viel Mühe entleert, gesäubert und wieder mit klarem und sauberen Wasser aufgefüllt werden.

Im Laufe der Zeit hat sich nun herausgestellt, das diese runde Wanne eigentlich nicht ganz ideal für die kleinen Enten ist. Sie ist mit 36 cm einfach viel zu tief und könnte dafür Flächenmäßig etwas größer sein. Ich habe mich deshalb im Internet nach einer Fertigteich-Wanne aus Kunststoff umgesehen, allerdings sind diese auch nicht ideal, da diese auch viel zu tief sind, und somit viel zu viel Wasser vergeuden.

Hier die perfekte und eigentlich auch nachhaltigste Lösung:
Eine sogenannte “Palettenwanne”. Dies ist eine Wanne, die eigentlich dazu dient, Öle und Flüssigkeiten auf Euro-Paletten sicher zu transportieren. Diese Wanne ist also genauso groß wie eine “Europalette”, 80 cm breit und 120 cm lang. Die Seitenwände sind 22 cm hoch. Das Material ist äußerst stabil und 5 mm dick. Somit hat diese Wanne ein Fassungsvermögen von ca. 211 Liter Wasser. Da das gesamte Wasser 2x die Woche gewechst werden sollte, benötigen wir also etwas über 400 Liter Wasser pro Woche. Dies scheint doch extrem viel, dies sollte es uns aber in Anbetracht zum Wohle unserer Tiere Wert sein.

meine geschlossene Außenvoliere für Wasserziergeflügel im meinem Garten. Sie besitzt 2 Eingangstüren. Die vordere Türe führt auf einem Waschbetonplattenweg zur Schwimmwanne, die hintere Türe führt auch über Betonplatten zum Winterstall. Die Voliere ist komplett überdacht und ist 6 Meter lang, 4 Meter breit, und 2,50 Meter hoch.

Das einzige, was in meiner mühsam angelegten Voliere und etlichen Regengüssen noch übrig ist, sind 3 kleine, angeknabberte Fichten und Matsch-Wasserlöchern. Alles an Gras und Bepflanzung ist den Entenschnäbeln innerhalb von 2 Wochen zum Opfer gefallen. Eine Volieren-Überdachung bringt hier Abhilfe.

Ein eingegrabenes “PE-Rund-Teichbecken” mit 120 cm Durchmesser und 36 cm Tiefe, Fassungsvermögen ca. 300 Liter Wasser.

fertig eingebaute Palettenwanne, in der linken oberen Ecke ist der 1,5” Kanalablauf zu erkennen. Obligatorisch ist der breite Betonrand, der das Graben der Enten in der feuchten Erde verhindert. Grober Rindenmulch erschwert den Enten das Graben im feuchten Uferbereich!

Fazit und Empfehlung:
Das Schwimmwasser unserer Enten sollte mindestens 1x (besser 2x) die Woche gewechselt werden. Um nicht wöchentlich hunderte Liter wertvolles Wasser zu vergeuden, empfiehlt sich eine kleine, nicht allzu tiefe Wanne mit eigenem Kanal – Ablauf und breitem Betonrand.