Die Entwurmung: sinnvoll oder nicht?

Viele Rotschulterenten – Halter fragen:
“Brauchen unsere Rotschulterenten überhaupt entwurmt zu werden?”
… dies ist leider nicht eindeutig geklärt: Viele, besonders ältere Züchter haben nach eigener Angabe noch nie entwurmt, bzw. sehen gar keinen Grund darin, ihre Tiere zu entwurmen. Andere wiederum stehen auf dem Standpunkt, nur Entenrassen, deren Fleisch für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, zu entwurmen.
Also…was ist nun richtig?….Entwurmung ja oder nein?
Fakt ist jedenfalls, das alle Haustiere, die im Freien auf einer Koppel, Wiese, oder in einer Voliere leben, immer einer Infektion durch Würmer, deren Eier oder anderer Parasiten ausgesetzt sind. Dies gilt Insbesondere auch für freilaufende oder im freien gehaltene Tiere, deren Nahrungsaufnahme nicht 100% kontrolliert werden kann. Dies gilt also auch für unsere Rotschulterenten in unserer Voliere. Unsere Enten schnappen nach allem was sie als fressbar ansehen. Dies können Fliegen, Käfer, Raupen, Spinnen, Grashüpfer oder auch Regenwürmer sein. Selbst an im Schwimmwasser ertrunkenen Mäusen wird herumgeknabbert.

Eine Ansteckung erfolgt meist durch sog. “Zwischenwirte” – wie oben schon aufgezählt – in denen die Wurmeier heranwachsen und dann durch die Nahrungsaufnahme in den Entenkörper geraten können. Meist handelt es sich dabei um “Spulwürmer”, die vor allem in Regenwürmern als Zwischenwirt übertragen werden. Regenwürmer sind die Leibspeise unserer Enten, damit schließt sich praktisch der Kreislauf.
Aber auch Kot von Wildvögeln, Mäusen und Ratten können unsere Enten ernsthaft gefährten. Selbst verschmutztes, aber auch unreines bzw. verkeimtes Trink- und Badewasser kann diese Parasiten enthalten.
Nach der Ansteckung gelangen die Eier oder Larven in den Darm der Tiere und entwickeln sich im Körper zum ausgewachsenen Wurm. Dabei wandern sie meist durch verschiedene Organe und können erhebliche innere Verletzungen verursachen.
Die gesundheitlichen Schäden, die Würmer bei unseren Enten anrichten können, sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von der allgemeinen Schwächung des Tieres und dessen Abwehrsystems bis hin zum Tod unserer Enten. Deshalb ist wichtig, die Voliere und den Stall immer sauber und absolut hygenisch einwandfrei zu halten, um das Vermehren der Zwischenwirte zu unterbinden.
Chemische Wurmkuren vom Tierarzt töten in der Regel die Würmer im Darm. Da diese Parasiten jedoch extrem Widerstandsfähig sind, bedarf es in der Regel starker chemischer Toxine (Toxine = Gifte), die in den Entenköper geraten. Die unseren Enten zugeführten Stoffe können damit zu einer nicht zu unterschätzenden Belastung des Stoffwechsels führen. Auf dem Beipackzettel solcher Medikamente steht: Für Rinder, Schweine, Schafe und Enten. Unsere Tiere wiegen nur wenige hundert Gramm und haben dadurch nur ganz kleine Organe, die dieses Gift (Toxin) verarbeiten müssen. Schon die geringste Überdosierung wird unsere 380 Gramm schweren Enten schaden. Absolute Vorsicht bei der Dosierung ist deshalb dringend notwendig.
Ich rate deshalb allen: Finger weg von solchen chemischen Giften!
Es geht nämlich auch anders:
In jüngster Zeit gehen deshalb immer mehr Ziergeflügelhalter zur natürlichen Bekämpfung innerer Parasiten über. Dabei kommen natürliche Kräuter, aber auch Gewürze und Heilpflanzen zum Einsatz. Diese Stoffe werden einfach unter das Futter gemischt und im Jahr zweimal verabreicht (Frühjahr und Herbst). Es handelt es sich um eine Kräutermischung zum Austreiben von Magen- und Darmparasiten.
Diese besteht aus:
– Knoblauch (Allium sativum)
– Bärlauch (Allium ursinum)
– Oregano (Origanum vulgare)
– Beifuß (Artemisia vulgaris)
– Ingwer (Zingiber officinale)
– Thymian (Thymus vulgaris)
Diese Mischung, die man sich natürlich selbst bereiten kann, wird einfach unter das Futter gemischt, und von den Enten gerne aufgenommen. Dabei gilt bei Rotschulterenten: ca. 1mg Kräutermischung auf ca. 400 Gramm Entengewicht. Da jedoch immer mehrere Enten aus einem Trog fressen, ist dies ein nicht ganz einfaches unterfangen. Überdosierungen sind bei weitem nicht so gefährlich als bei der chemischen Wurmkur! Solche Kräutermischungen gibt es mittlerweilen aber auch schon fertig gemischt im einschlägigen Futterhandel oder auch im Internet.

wichtiger Hinweis:

In Deutschland ist laut Gesetz die Gabe einer Wurmkur dem Tierarzt vorbehalten. Die “Kräuterwurmkur” ist KEIN medizinisches Produkt, sondern nur ein Futterersatz! Dieser enthält keinerlei apothekenpflichtigen Substanzen. Die enthaltenen Kräuter unterliegen NICHT dem Artenschutz!
Alle Angaben sind nur Anhaltswerte, und geben keine Garantie auf Erfolg!
Alles in allem ist es nie verkehrt, sich den Kot seiner Tiere beim Ausmisten genau anzusehen. Selbst kleine Würmer und andere Unregelmäßigkeiten sind mit dem Auge sichtbar und können so effektiv bekämpft werden!
weiter oben in diesem Kapitel wurde die Frage gestellt:
Also…was ist nun richtig?….Entwurmung ja oder nein?
Antwort:
Ja, aber Bitte auf natürliche Art mit Kräutern, Gewürzen und Heilpflanzen. Erst wenn das nicht hilft, ist der Tierarzt in der Nähe die richtig Wahl!

mögliche Ansteckungsherde unserer Enten

extrem hoher Ansteckungsherd: Rattenkot im Entenstall

Kräutermischung zum Austreiben von Magen- und Darmparasiten. Diese besteht aus: - Knoblauch (Allium sativum) - Bärlauch (Allium ursinum) - Oregano (Origanum vulgare) - Beifuß (Artemisia vulgaris) - Ingwer (Zingiber officinale) - Thymian (Thymus vulgaris)

Die Kräutermischung unter das "normale" Körnerfutter gemischt wird von den Enten gut aufgenommen.