Verbreitung und Lebensraum
– Rotschulterenten sind Südamerikaner –
Die Rotschulterenten leben in den Sümpfen und Seen der bewaldeten Savannenlandschaften in Südamerika, Argentinien, Bolivien, im südlichen Brasilien, Paraguay und Uruguay und sind dort relativ weit verbreitet.
Sie leben vorwiegend in den tropischen Sumpfwäldern, sumpfige Lichtunge in bewaldeten Ebenen sowie in überschwemmten Savannen, aber auch an den Flüssen und Seen nahe den dichten Wäldern. In den flußgespeisten Lagunen, in denen niederschlagsbedingte Wasserstandsschwankungen von bis zu mehreren Metern auftreten, halten sich die Tiere gerne auf.
Ihre Fluchtdistanz gegenüber Menschen ist außerdordentlich gering. Eine Zählung in Argentinien, die vor ein paar Jahren durchgeführt wurde, ergab einen Bestand von ca. 900 Tieren. Einige Forscher schlossen um 1950 nicht aus, daß diese Art ausgestorben sein könnte. Dagegen berichtete ein anderer Ornithologe um 1975, das mit weit über 4000 Individuen die Rotschulterente die absolut häufigste Entenart dort sei. Neueste Zahlen gehen von gut 70.000 Entenvögeln auf rund 1,310 Millionen km² aus. Damit gehört diese Entenrasse nicht zu den gefährdeten Arten und wird deshalb in der roten Liste als nicht gefährdet geführt.
Die größte Bedrohung geht heute von der Vernichtung der natürlichen Lebensräume durch den Menschen aus.
Bestände von Rotschulterenten bei uns in Mitteleuropa sind immer als “Gefangenschaftsflüchtlinge” zu bezeichnen. Dies können einzelne Individuen aber auch kleine Gruppen aus Zoos oder entwischte Tiere aus Volieren sein. Über die Überlebenschancen in der “freien Wildbahn” in Deutschland oder Österreich weiß man leider gar nichts. Es ist aber davon auszugehen, das durch die strengen und eisigen Winter in unseren Breiten viele Tiere nicht überleben können.
Einem Holländer Namens Blaauw, der in Deutschland lebte, soll im Jahre 1912 die erste Nachzucht von insgesamt 32 Küken aus einem Paar Rotschulterenten gelungen sein. 1919 kamen dann noch weitere 3 Paare hinzu. Leider wurde in den 20er Jahren die Zucht immer schwieriger, da viele Zuchttiere miteinander verwandt waren und so durch Inzucht viele Enten unfruchtbar wurden. Erst 1950 kamen aus England neue Blutlinien also neue Enten dazu. Dadurch erholte sich die Population für einige Zeit, bis wieder das Problem der Inzucht aufkam. Ein weiterer Versuch neue Blutlinien nach Deutschland zu importieren wurde in den 70er Jahren unternommen. Diese Nachzuchten jedoch existieren noch heute.